Onlinebilanzierung der Abfallverbrennung

Mit dem Partner TU Dresden/ Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik startet die Abt. Thermische Prozesstechnik ein neues, durch das BMWi gefördertes Projekt zur Verbesserung der Regelungstechnik von Abfallverbrennungsanlagen.

Abfallverbrennnungsanlagen für Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle besitzen einen hohen Stand der Technik bezüglich der Emissionsminderung. Zukünftig können sie eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung einnehmen. Wesentliche Voraussetzung ist eine ruhige Fahrweise. Diese wird durch die inhomogenen Eigenschaften des Mülls erschwert. Eine Idee ist es, das Abgas online zu analysieren und aus der Zusammensetzung auf die Bestandteile des auf dem Rost verbrennenden Abfalls zu schliessen.

Für diese schwierige Aufgabe entwickelten die Partner CUTEC und TU Dresden einen Lösungsweg. Das Forschungsvorhaben MOAB wurde beim BMWi im Rahmen des IGF-Programms der AiF über die DECHEMA eingereicht. Am 1. Oktober kam die Bewilligung. Laufzeit sind 30 Monate. Als wesentliche Bausteine werden von der TU Dresden ein Online-Bilanzierungsprogramm und von der CUTEC eine Technikumsanlage eingebracht.

Es handelt sich um einen Rückschubrost nach dem System der Fa. MARTIN GmbH für Umwelt- und Energietechnik (München) (s. Bild 1). Wesentliche Merkmale gegenüber einer kommerziellen Anlage sind, dass aufgrund des Forschungscharakters a) wesentlich mehr verfahrenstechnische Parameter variiert werden können und b) eine ausgezeichnete Analytik vorhanden ist.

Weiteres Alleinstellungsmerkmal ist der Umstand, dass ein tief ausgearbeitetes Prozessleitsystem und verschiedene Varianten an Regelungstechniken bereits vorhanden sind. Der Fördermittelgeber, das Bundesminsterium für Wirtschaft und Energie, legt viel Wert auf eine kommerzielle Verwertbarkeit der Ergebisse der Forschungsgelder. Daher ist auch in MOAB ein projektbegleitender Ausschuss zu installieren. Er besteht aus Betreibern von Abfallverbrennungsanlagen, Anlagenbauern,

Komponentenlieferanten sowie von Vertretern anderer Forschungsinstitutionen und dem Umweltbundesamt. Damit sind organisatorische Regularien für die Praxistauglichkeit des Vorhabens gegeben. Das CUTEC-Forschungszentrum sieht dem Vorhaben u.a. auch deswegen gerne entgegen, da in ihm die Kernkompetenz der Abfallverbrennung wieder zukunftsweisend genutzt werden kann.

Rückschubrost nach dem System der Fa. MARTIN GmbH für Umwelt- und Energietechnik.