PARNES

Prozessintegrierte Abgasbehandlung bei der Reifenherstellung durch Nutzung von Einsatzströmen als Sorbenzien

Verbundvorhaben mit den Firmen HF Mixing Group (Freudenberg), HF TireTech Group (Hamburg) und ENVIROTEC (Hasselroth-Gondsroth). Laufzeit: 01.09.2023 bis 31.08.2026. Fördermittelgeber: BMWK im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms.

Reifen sind unverzichtbare Elemente der Mobilität. Wegen der einzigartigen Eigenschaften werden sie ausschließlich auf Basis von Kautschuken hergestellt. Dem organischen Polymer Kautschuk werden im Herstellungsprozess des Reifens weitere organische Materialien wie z.B. Ruße oder Öle zugemischt. Bei der Fertigung werden dann volatile organische Komponenten (VOCs) emittiert. Da momentan kein Material bekannt ist, welches Kautschuke ersetzen kann, ist es erforderlich, die Emission von VOCs zu minimieren.

Ziel von PARNES ist die Entwicklung einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Behandlung der VOC-haltigen Abgase. Der neue, im Rahmen des Projekts verfolgte Ansatz ist prozessintegriert, nutzt ohnehin im Mischprozess eingesetzte Stoffströme als Adsorbenzien, kommt ohne fossile Brennstoffe aus und vermeidet betriebliche Probleme bisher eingesetzter Technologien.

Das neue Verfahren sieht vor, dass ein Teil des Füllmassenstroms als Sorbens in der Abgasbehandlungsstufe genutzt wird. Da die Füllstoffe Ruß und Kieselsäure eine gewisse aktive Oberfläche aufweisen, ist daran gedacht, sie zusätzlich als katalysierende Materialien für eine (Teil-)Oxidationsreaktion zu nutzen, indem ein durch nichtthermisches Plasma aktivierter Luftstrom zugemischt wird.

Die Ergebnisse von PARNES sollen wegen des hohen politischen Drucks hinsichtlich CO2-Vermeidung und Ressoucenschonung schnell in die Praxis umgesetzt werden.

Kontakt: Dr.-Ing. Stefan Vodegel