CUTEC an zwei Projekten zur Wasserstoffforschung beteiligt

Zeitgleich mit der Vorstellung der nationalen Wasserstoffstrategie durch die Bundesregierung gab das Land Niedersachsen diese Woche bekannt, fünf Verbundvorhaben zur Wasserstoffforschung zu fördern.

Die Abteilung Chemische Energiesysteme des CUTEC ist an zwei dieser Verbünde beteiligt. Die Projekte werden in einer ersten Phase zunächst für zehn Monate vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) aus Mitteln des Niedersachsen Vorab der Volkswagen Stiftung gefördert. In dieser Konzeptionsphase sollen die Forschungsansätze tiefer gehend ausgearbeitet und die Kooperation mit passenden Praxispartnern aus Industrie, Politik, Verwaltung und Gesellschaft intensiviert werden. Im Anschluss an die Konzeptionsphase werden die im Wettbewerb erfolgreichsten Innovationslabore für eine anschließende dreijährige Umsetzungsphase mit jeweils bis zu 2 Millionen Euro unterstützt.

Das Vorhaben „H2-Wegweiser Niedersachsen“, welches vom CUTEC koordiniert wird, will durch einen transdisziplinären Ansatz untersuchen, wie ein wasserstoffbasiertes Energiespeicher- und
-wandlungssystem der Zukunft in Niedersachsen konkret gestaltet werden kann. Dabei werden verschiedene technische Varianten betrachtet und auch der Einfluss rechtlicher, ökologischer und ökonomischer Aspekte untersucht. Ein Themenschwerpunkt liegt auf der untertägigen Speicherung von Wasserstoff in Kavernen- und Porenspeichern, sowohl als Alternative als auch in Kombination mit Konversionsverfahren zur Erzeugung von chemischen Energieträgern.

Im Konsortium sind neben dem CUTEC Forschungszentrum auch vier weitere Institute der TU Clausthal (ICVT, ITE, IFAD, IBER) sowie die LU Hannover mit zwei Instituten (IfES, IUP) und das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) beteiligt.

Im zweiten Projekt mit CUTEC-Beteiligung, dem „Innovationslabor Wasserelektrolyse: Vom Material zum System“ (InnoEly), soll eine Brücke von der Materialentwicklung bis zur Systemauslegung von Wasserelektrolyseuren geschlagen werden. Dabei werden unterschiedliche Elektrolyseverfahren (PEM-Elektrolyse, Alkalische Elektrolyse, Hochtemperatur-Elektrolyse) betrachtet und verglichen. Hierzu wird ein Werkzeugkasten für anwendungsnahe Fälle, welcher sowohl die Sicht des Anlagenbetreibers, als auch die Sicht des Materialentwicklers sowie Elektrolyseherstellers bedient, gemeinsam mit den beteiligten Industriepartnern entwickelt. Das CUTEC befasst sich dabei mit der Transferierung der Ergebnisse von der Zell- und Stackcharakterisierung auf die System- und Anlagenebene.

Koordiniert wird das Projekt vom Institut für Elektrische Energiesysteme (IfES) der LU Hannover. Ebenfalls im Verbund beteiligt sind das Institut für Thermodynamik (LU Hannover), drei Einrichtungen der TU Clausthal (ICVT, EST, FhG-HHI), zwei Institute der TU Braunschweig (InES, ITC) sowie die Universität Oldenburg (IfC). Weitere Partner sind das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) und das DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme (Oldenburg).

Dr. Andreas Lindermeir, CUTEC-Abteilungsleiter für Chemische Energiesysteme, freut sich über den Erfolg des CUTEC und der TU Clausthal bei der Ausschreibung: „Die Beteiligung des CUTEC an den ausgewählten Forschungsverbünden zeigt, dass die thematische Ausrichtung der Abteilung auf die Wasserstofftechnologie zukunftsfähig ist und wir mit unserer Expertise einen signifikanten Beitrag zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft leisten können. Durch die Vernetzung mit anderen Wissenschaftlern unter dem Dach der vom Energieforschungszentrum Niedersachsen (EFZN) gegründeten „Wissenschaftsallianz Wasserstofftechnologie“ können wir in Niedersachsen eine Vorreiterrolle bei der Wasserstoffforschung einnehmen und so auch mit größeren Einrichtungen in anderen Bundesländern konkurrieren.“