Verbundvorhaben DrACO2 vom BMWi bewilligt

Zum 1.01.2022 startet das Projekt zur Entwicklung von Abfallverbrennungsanlagen der 5. Generation.

Müllverbrennungsanlagen dienen seit den 1870er Jahren weltweit zur Hygienisierung von Haushalts- und Gewerbeabfällen. In Deutschland machte die Anlagentechnik eine intensive Entwicklung hinsichtlich Automatisierung, Emissionsminderung und Reststoffverwertung durch.

Seit Beginn der Energiewende zu Beginn des Jahrtausends steigerten die Betriebe die energetische Ausbeute hinsichtlich elektrischem Strom sowie Fernwärme- und Prozessdampfauskopplung. Als nächster Schritt steht die Nutzung des CO2 aus dem Abgas an. Idee des Verbundvorhabens DrACO2 ist es, ein CO2-Waschverfahren so zu entwickeln, dass mit minimalem Energie- und Absorbenseinsatz maximal viel CO2 abgetrennt wird. Dieses wiederum soll in einer Reinheit anfallen, dass es für eine folgende Synthese, z.B. zu Methanol oder Methan, einsetzbar ist.

Damit die Wascheinheit arbeitsfähig ist, muss die vorhergehende traditionelle Abgasreinigung angepasst werden. Experimentell zum Einsatz kommen die Rückschubrostanlage nach dem System MARTIN® und die ABSART-Einheit mit Sulferox- und Selexolstufen im CUTEC. Verbundpartner ist das IKW - Institut für Kraftwerkstechnik und Wärmeübertragung (Leibniz-Universität Hannover) unter der Leitung von Prof. Scharf und die Firma EEW - Energy from Waste GmbH (Helmstedt).

Das IKW zeichnet sich durch seine Expertise auf den Gebieten der Prozessmodellierung und Optimierung von Kraftwerken und thermischen Kreisprozessen, des Prozessgütemonitorings von Abfallverbrennungsanlagen sowie der Wärmeübertragung an Schüttungen und komplexen Geometrien aus. EEW ist der größte Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen in Europa mit entsprechend großer Erfahrung, welche genutzt werden soll. Das Vorhaben wird aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“, welchen die Bundesregierung auflegte, finanziert. Projektträger ist das PtJ - Projektträger Jülich. Die Laufzeit beträgt drei Jahre vom 01.01.´22 bis 31.12.´24.

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