Wasserstoffforschung: CUTEC wirbt drei Projekte mit Millionenförderung ein

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert ab Mai drei neue Forschungsverbünde zum Thema Wasserstoff mit Beteiligung der CUTEC.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert ab Mai fünf Forschungsverbünde zum Thema Wasserstofftechnologien. Drei davon unter der Beteiligung der CUTEC, der Verbund „H2-Wegweiser Niedersachsen“ wird von der Abteilung Chemische Energiesysteme federführend koordiniert. Darüber hinaus ist die Abteilung um Herrn Lindermeir auch am Projekt „Innovationslabor Wasserelektrolyse: Vom Material zum System“ (kurz: InnoEly) beteiligt. Die Abteilung Energiesystemintegration von Herrn zum Hingst ist zudem in Kooperation mit dem Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme der TU Clausthal Projektpartner im Verbund „H2-Region Nordwest-Niedersachsen“ (H2-ReNoWe).

Alle Projekte werden in einem ersten Schritt vom Wissenschaftsministerium mit jeweils rund 1,2 Millionen Euro für die kommenden drei Jahre gefördert. Ziel der neuen Projekte, die auch Innovationslabore genannt werden, ist es, die verschiedenen Kompetenzen im Bereich Wasserstofftechnologien zu bündeln und die Wasserstoffforschung in Niedersachsen weiterzuentwickeln. Unter dem Dach des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen (EFZN) sollen sich diese Innovationslabore im Rahmen der „Wissenschaftsallianz Wasserstofftechnologie“ weiter vernetzen und ihre Kooperationen ausbauen.

Die Abteilung um Herrn Dr. Lindermeir arbeitet zusammen mit der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Solarenergieforschung in Hameln (ISFH) im H2-Wegweiser-Projekt daran einen Beitrag zur Umsetzung der norddeutschen Wasserstoffstrategie zu leisten. Neben dem CUTEC sind seitens der TU Clausthal auch das Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik (Prof. Turek, Prof. Wehinger), das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (Prof. Lux), das Institut für deutsches und internationales Berg- und Energierecht (Prof. Weyer) sowie das Institute for Subsurface Energy Systems (Prof. Ganzer) beteiligt.

Die norddeutsche Wasserstoffstrategie sieht vor, bis 2025 mindestens 500 MW an Elektrolyseleistung in Norddeutschland zu installieren und in das Gesamtenergiesystem einzubinden. Bis 2030 soll sich die Leistung dann sogar auf 5 GW verzehnfachen. „Der  H2-Wegweiser“  will einen signifikanten Beitrag zur Umsetzung der Norddeutschen Wasserstoffstrategie leisten“, erklärt Andreas Lindermeir das Vorhaben. Dazu wird in einem transdisziplinären Arbeitsansatz untersucht, wie ein wasserstoffbasiertes Energiespeicher- und -wandlungssystem der Zukunft in Niedersachsen konkret gestaltet werden kann. Auf technischer Ebene werden insbesondere die Untertage-Speicherung von Wasserstoff in Kavernen- und Porenspeichern sowie die Konversion von Wasserstoff in andere Energieträger wie Ammoniak, Methanol und andere Kohlenwasserstoffe berücksichtigt.
Als Ergebnis liegt eine geschlossene und ganzheitliche Methodik zur Konzeption und Bewertung von kombinierbaren Wasserstoff-, Speicher- und Konversionsprozessen vor, die für die Konkretisierung der niedersächsischen Implementierungsstrategie genutzt werden kann. Die Ergebnisse dienen einerseits zur Entwicklung und Beurteilung von konkreten Wasserstoffprojekten und andererseits zur Abschätzung des gesamtwirtschaftlichen Potentials in der Szenarien-Analyse. „Der ‚H2-Wegweiser Niedersachsen‘ wird beim Erreichen der ambitionierten Ziele eine wertvolle Unterstützung sein“, so Dr. Lindermeir.

Das Vorhaben „Innovationslabor Wasserelektrolyse: Vom Material zum System (InnoEly)“ verfolgt das Ziel, eine Brücke von der Materialentwicklung bis zur Systemauslegung von Wasserelektrolyseuren zu schlagen. Gemeinsam mit Industriepartnern wird ein Werkzeugkasten aus experimentellen und modellbasierten Methoden entwickelt, der sowohl die Sicht des Anlagenbetreibers als auch die des Materialentwicklers und des Elektrolyseurherstellers bedient. Der Werkzeugkasten enthält dabei Modellierungs- und Charakterisierungskomponenten, die für alle drei relevanten Wasserelektrolysetechnologien, die alkalische Elektrolyse (AEL), die saure Protonenaustausch-Membran-Elektrolyse (PEMEL) und die Hochtemperatur-Elektrolyse (HTEL) eingesetzt werden. Die CUTEC-Abteilung Chemische Energiesysteme ist an den Vorhaben als Projektpartner beteiligt. „Unser Aufgabenschwerpunkt im InnoEly-Projekt liegt in der Komponenten- und Systemdimensionierung für Elektrolysesysteme unter Einbeziehung einer anwendungsspezifischen Technologieauswahl“ erläutert CUTEC-Projektleiterin Marina Bockelmann. Dazu ist eine intensive Abstimmung mit den anderen wissenschaftlichen Partnern und den beteiligten Industriepartner vorgesehen.

Der dritte geförderte Verbund ist das Innovationslabor H2‐Region Nordwest‐Niedersachsen (H2 ReNoWe), dasdie Frage nach der Nachhaltigkeit in der Energiebereitstellung und -speicherung untersuchen will und sich daher auf die Erzeugung, Nutzung und Speicherung von nachhaltig erzeugten grünen Wasserstoff in einer neuen Speicherkraftwerksstruktur fokussiert. Zusätzlich soll untersucht werden wie Wasserstoff als Alternative zu bisherigen Energielieferanten etabliert werden kann. Hier ist die Abteilung Energiesystemintegration in Kooperation mit dem Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme beteiligt.

Das CUTEC beweist damit einmal mehr seine Expertise im Bereich der Erneuerbaren Energien sowie seine herausragende Stellung beim Einwerben von geförderten Forschungsvorhaben

Wir gratulieren Herrn Lindermeir, Herrn zum Hingst und allen beteiligten CUTEC-KollegInnen zu diesen tollen Erfolgen.

 

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